Not macht erfinderisch – da musste eine Lampe über den Esstisch.

Recycling macht’s möglich! Das Foto outet mich auch als leidenschaftlichen Bonn-Fan, die Kirschblüte im Hintergrund habe ich zu Weihnachten bekommen, genau auf die Koffergröße abgestimmt, damit es auch mit kann.

Nichts ist so ungemütlich wie eine nackte Glühbirne über dem Esstisch.

Aber nichts ist auch so gruselig wie die Lampenauswahl in Kairos Einrichtungsläden. Immerhin hat es ein nicht unerheblicher Stoff-Vorrat durch den Zoll geschafft, obwohl ich ihn mit der Post geschickt hatte. Da fand sich dann auch schnell etwas, es fehlt also nur noch der Unterbau. Leider ist Kairo allen ernstes eine Stadt ohne Baumarkt. Man kauft alles bei kleinen Händlern auf der Straße, die sind alle auf irgendetwas spezialisiert. Klar, dass die Anfängerin nicht weiß, wer was wo verkauft. Ist auch egal, weil sie sich ja eh im Bazar hoffnungslos verläuft und den Händler kein zweites Mal wieder findet. Wer kein Arabisch kann – also ich – hat sowieso verloren. Also nimmt man, was sich so findet.

Der Wassergallone den oberen Teil abschneiden und eine Fassung einbauen war leichter als gedacht.
so sieht das Ganze von innen aus.

El Hilo Latino geht fremd….

El Hilo Latino wollte mal was Neues sehen und dachte sich, es sei an der Zeit, den Kontinent zu wechseln….
Ganz neue Aussicht…

Perspektivenwechsel ist ja grundsätzlich sinnvoll, also greift man zu, wenn sich die Chance bietet, einen neuen Job mit ganz neuen Erfahrungen zu verbinden.

Da kam mir die (so ungefähr) 20-Millionen-Metropole Kairo gerade recht. Keiner weiß wirklich, wieviel der etwa 100 Millionen Ägypter wirklich im Einzugsgebiet der Hauptstadt leben, aber sicher ist, dass die meisten unter 30 sind, wenig Geld und Ausbildung haben aber randvoll mit Mut und Hoffnung sind. Alles drängelt sich entlang des legendären Flusses und an den Küsten, der Rest des Landes ist tatsächlich weitgehend – leer.

Sachkundige Assistenz

Endlich sorgt hier mal jemand für exakte Nahtzugaben

Im Nähzimmer ist eine sehr interessierte kleine Assistentin eingezogen, die tatsächlich alles stehen und liegen lässt, wenn ich mich an die Maschine setze. Den Oberfaden zwischen Garnrolle und Fadenspannung raus ziehen und damit lustige Sachen machen, habe ich verboten. Ist schwer gefallen, aber bevor man ganz rausfliegt lässt man besser (im Wortsinn) die Pfoten davon. Dafür kann man an allen anderen Sachen rumfummeln und heimlich auf dem Bügelbrett schlafen.

Kairo wird definitiv von genauso vielen Katzen wie Menschen bewohnt. Jeder Müllhaufen – und davon gibt es an jeder Ecke welche, aber das ist einen eigenen Beitrag wert – und jeder Abfallcontainer werden systematisch von mehreren Katzen nach möglichem Futter durchsucht. Die meisten sind in erbärmlichem Zustand.

Müll fliegt an jeder Ecke rum und wird systematisch ausgewertet.

Einfach weil es so viele sind, kann man den Impuls, die alle mit nach Hause zu schleppen, relativ gut unterdrücken. Aber auch echte Wohnungskatzen fliegen häufig mal raus. Die sitzen dann unglücklich im Hausflur vom Hochhaus und brechen einem das Herz. So wird man dann doch wieder Katzenmutter, auch wenn man sich geschworen hat, dass das nicht geht in einer Etagenwohnung mitten in Kairo mit Job und Reiseplänen. Ist ja sowieso egal in Corona-Zeiten. Den Job mache ich ja längst im Home-Office und der Flughafen ist eh geschlossen.

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