El Hilo Latino
Textilkunst, Patchwork und Quilts

Das geht einfacher…. Entwurfsgestaltung

Das geht einfacher, aber das dicke Ende kommt nach – könnte man sagen. Also: Für das Ausbildungsmodul „Entwurfsgestaltung traditionell“ der Patchworkgilde (das – by the way – wirklich super von Annette Tatchen geleitet wurde!) hatte ich ein Kona-Cotton-bundel mitgenommen, das komplett aus Grautönen bestand. Irgendwie hatte ich gedacht, dass Grau und traditionell zusammengehören. Das war natürlich eine klare Fehleinschätzung, aber mein Grau fand doch eine Verwendung.

Meine Ausbildung ist schon ein paar Jahre her, aber der Quilt hängt bei mir immer noch und ich habe es einfach nie geschafft, mal etwas über seine Entstehung zu erzählen. Ich bin mit einer Idee losgefahren, wollte „irgendwie Ohio-Star“ weil das für mich ein typisch traditionelles Muster ist, das ich sehr liebe. Rausgekommen ist – wie man sieht – etwas ganz anderes, und ich habe an dem Wochenende auch nicht genäht.  Aber es hat mir  enorm viel im Bereich „Systematik“ gebracht, weil ich ja dazu neige, mitten in der schon länger brütenden Idee in die Umsetzung rein zu springen, wenn sich plötzlich ein freier Abend ergibt. Das funktioniert natürlich nur mäßig…

Irgendwann am Samstag glitten Annettes Augen über mein Entwurfs-Chaos, und dann fiel der Satz: „Das geht doch auch einfacher….“ So entstand dieser Quilt.  Ehrlicherweise ist das Muster nur am Anfang einfach, wenn man die Teile zusammensetzt, muss man präszise arbeiten, weil man jede nicht getroffene Ecke sofort sieht.

Und dann ging’s ans Quilten und für mich geht es dann eigentlich immer noch mal von vorne los. Einfach mittelgraubraunbeige allover drüber ist nicht so mein Ding. Ich habe dann jedes graue Sechseck einzeln mit einer Kontur versehen, was mich zu einer Graustudie veranlasst hat. Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, mit passender Garnfarbe zu quilten, weil ich dachte, ich hätte so viel verschiedene Grautöne, dass das gar kein Problem sein würde. War es dann aber doch, ich musste noch mal aufs Rad,  zum letzten verbliebenen Kurzwarenladen der Stadt. 

Fazit: Es gibt rotes/braunes, grünes und blaues Grau, alles noch in mehr oder weniger hell oder dunkel. Der Inhaber vom Laden hat sich vielleicht gewundert und  gefreut, so viel unterschiedliches Grau auf einmal los zu werden und ich bin jetzt an der Garnfront im Graubbereich absolut safe. 

Ich hatte das Gefühl, dass ich mindestens auf 50 shades komme und wenn der Titel nicht schon so einschlägig  besetzt wäre, hätte ich den genommen.  Mein Lustgewinn war definitiv aber auch nicht zu verachten und außerdem viel nachhaltiger. 

Entwurf1
Die Grauabstufungen auf Kauropapier
Entwurf 2
Farben mit Grau kombiniert im Entwurf auf Karopapier
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