El Hilo Latino
Textilkunst, Patchwork und Quilts

Kursleiterin in der Patchwork-Gilde

Vasarely goes Amish

Die Patchwork-Gilde Deutschland ( Link zur Gilde-Homepage ) bildet Kursleiterinnen aus. Die Ausbildung besteht aus sieben Wochenend-Modulen (mit Hausaufgaben), einer Lehrprobe und einem Abschluss-Quilt zur Zertifizierung. Während der Patworktage in Dinkelsbühl gab es am letzten Mai-Wochenende im Rahmen einer Ausstellung dann die Zertifikate. Eines davon auch für mich. Ich habe mich riesig gefreut, dass es mir trotz der wenigen Zeit in diesem Jahr doch gelungen ist, alles fertig zu bekommen. Nach und nach werde ich vorstellen, was so entstanden ist in diesem Jahr. 

Stoffreste

Und dann auch noch ein Thema für die Zertifikats-Arbeit, bei dem wirklich mein Herz aufging. Amish lag mir schon immer sehr – Achtsamkeit im Umgang mit den Dingen mag ein Modewort sein, in den Quilts der Amischen war das immer selbstverständlich. Und die subtilen Farben der Kleidung finden sich (wiederverwendet) dann ja auch in den Quilts wieder. Und ich war natürlich hin- und hergerissen: Neuen Stoff kaufen für einen Zertifikats-Quilt – Natürlich! Aber neuen Stoff kaufen für einen Amish-Quilt – in meiner Gedankenwelt eher nicht. Die Lösung ergab sich dann, als ich irgendwann in irgendeiner Ladenstraße am Stand vom Quilt-Cabin ein paar Cellophan-Tütchen fand, vollgestopft mit herrlichen – aber wirklich kleinen – Oakshott-Resten.  Die Oakshott-Stoffe, bei denen die traumhaften Farben aus unterschiedlich gefärbten Ketten- und Schussfäden entstehen, gibt es in Deutschland ja eher selten, . Also saß ich abends wie eine Schatzsucherin im WoMo und breitete im Licht der Mini-Funzel meine Schätze aus. Die Tüten waren wirklich vollgestopft, es wurde ein schöner Haufen, aus dem dann später mein Zertifikatsquilt entstand. Einen halben Meter für den Rand musst ich schließlich doch noch richtig kaufen, aber ich war und bin mit meiner Resteverwertung zufrieden.  

Wenn Kette und Schuss unterschiedliche Farben haben, sieh man das – aber nicht gleich, sondern erst am nächsten Morgen bei Tageslicht. Weil die Oakshotts aber auch sehr fransen (also sich quasi schon vom Hinschauen zerlegen), macht das Auftrennen keine Freude. Wenn man genau hinsieht, kann man das beim roten Basket in der Mitte gut sehen, alle hellroten Stoffe außen herunm sind gleich, die unterschiedliche Farbe entsteht nur durch die fatale Drehung vor dem Einnähen. 

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