Ich stehe ja in dem Ruf, so eine Art Arche-Hof für Stoffe zu haben. Bei mir dürfen Textilien in Ruhe alt werden und auf Wiederbelebung hoffen. Deswegen werden mir manchmal Tüten in den Kofferraum gelegt von Menschen, die ungerne Sachen wegwerfen, aber auch nichts richtig damit anfangen können.
So landeten auch alte Röcke und Blusen aus der wilden Berliner Stundentinnenzeit meiner inzwischen auch in die Jahre gekommenen, aber nicht weniger wilden Tante im Kofferraum.
Der Quilt war ein großes Vergnügen für mich. Ein bisschen herausfordernd ist, dass Reste ja immer begrenzt sind. Wenn der Stoff zu Ende ist, ist eben auch das Design am Ende. Das erklärt die Leerstellen. Und die romantischen Blümchen sind nur auf den ersten Blick harmlos-einfach. Im Grunde war damals alles furchtbar kompliziert und alles hing mit allem zusammen und jede Entscheidung war schwierig. Aber in all den Jahren haben wir immer wieder neu Wege gesucht und gefunden. So sind wir weit gekommen.
Die dritte Dimension ist im Augenblick meine große Leidenschaft. Von weitem sieht es immer einfach aus, aber beim Nähen muss ich jedesmal aufpassen, weil man ganz leicht falsche Teile miteinander verbindet. Den letzten Fehler habe ich in diesem Quilt erst gefunden, als das Top schon fast fertig war.